Über uns
Wir sind der Orden der Samojeden und gehören zum Tomburger Ritterbund e.V. . Der Tomburger Ritterbund versteht sich als Jugendorganisation die einerseits ihre Wurzeln in der frühen Wandervogelbewegung sieht, anderseits bestrebt ist, sich den Herausforderungen der heutigen Zeit zu stellen und zeitgemäße Jugendarbeit zu leisten.
Zu unserem Orden gehören ca. 20 aktive Mitglieder.
Unser Tun und Wirken
Die Grundlage der Arbeit unseres Ordens sowie auch des Bundes ist das "eigene Tun", das Kennenlernen eigener Stärken und Schwächen durch das Erlebnis des praktischen eigenen Handelns, die Förderung des naturverbundenen Lebens, die Selbstüberwindung und Selbstbeschränkung.
Dies wird zum einen durch die sogenannten "Wochenendfahrten" als auch durch die meist im Ausland satt findenden sogenannten "Großfahrten" erreicht. Dabei wird die Notwendigkeit von Teamarbeit erlebt und völlig neue Wertmaßstäbe in der Beurteilung ihrer Mitmenschen erreicht. Das Meistern von Aufgaben die sich aus dem Zusammenleben verschiedenartiger Menschen auf engstem Raum und unter einfachsten Verhältnissen ergeben, bietet mannigfältige Gelegenheit zur Selbstfindung. Es wird Gelegenheit geboten, den richtigen Umgang mit der Natur zu erlernen und sich als Bestandteil dieser Natur zu erkennen. Im Ausland werden zudem noch zusätzlich verstärkt Erfahrungen mit anderen Menschen und Kulturen gesammelt. Es soll den Jugendlichen ein möglichst großer Weitblick und die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Fremdartigen und die Achtung davor vermittelt werden.
Darüber hinaus wird generell Wert auf eigenes musisches Wirken gelegt, auf Gesang und Instrumentalmusik. Wichtigeres Ziel als künstlerische Perfektion ist hier das "eigene Tun", die Förderung der künstlerischen Impulse junger Menschen.
In den einzelnen Gruppen wird in regelmäßigen Gruppenstunden der Grundgedanken des Tomburger Ritterbundes vermittelt. Es wird dort die Vor- und Nacharbeit von Fahrten gemacht, Lieder eingeübt oder es wird gebastelt und gewerkelt. Auch hier steht im Vordergrund das gemeinsame Erleben.
Wie der Orden zu seinem Namen kam
Nachdem im Frühjahr 1986
entschieden wurde, daß aus dem ehemaligen Orden der Korsaren im Nerother
Wandervogel und einiger anderer Älteren, der neue Wandervogelbund - Tomburger
Ritterbund- entstehen sollte, wurde damit auch der Grundstein gelegt für die
Entstehung neuer Ordensgemeinschaften. Feuchty, der ein Fähnlein in Bad
Kreuznach führte und ich der ein Fähnlein in Kirchheimbolanden aufzubauen
begann, entschieden sich einen eigenen Orden zu gründen. Aber es war gar nicht
so einfach einen treffenden Namen zu finden. Im jugendlichem Eifer schossen uns
Namen wie Wikinger, Goten, Freibeuter und ähnliches durch den Kopf. Namen also
wie sie in vielen Bünden für Gemeinschaften schon gab. Aber dann wurden wir
nachdenklicher. Schließlich sollte der Namen unseres zu gründenden Orden auch
etwas von der Wesensart ihrer Führer wiederspiegeln und damit auch einer
Vorstellung wie die Gemeinschaft sich nach außen darstellt.
Nun waren wir beide gewiß keine Haudegen zu denen ein Name paßt, der mit
Eroberungen und Kriegszügen verbunden wird. Im Gegenteil, wir wollten unserer
Gemeinschaft einen Namen geben, der ein friedlichere Assoziation beinhaltet.
So begannen wir uns aus Bücher und Bildbände über fremde Völker zu informieren
und schließlich stießen wir auf die Samojeden. Diese sibirischen Stämme in
Nordasien spiegelten das wieder was wir gesucht hatten. Wahrscheinlich wanderten
die Samojeden zwischen dem 10. und 15. Jahrhundert in ihr heutiges Wohngebiet in
Nordwestsibirien ein und vermischten sich mit der Jäger- und
Küstenfischerbevölkerung.
Sie selbst nennen sich Nenzen und lassen sich in vier Gruppen unterscheiden:
1.
Tawgg- und Awam Samojeden - zwischen dem unteren Jenissei und der Chatangabucht
auf der Taimyr- Halbinsel
2. Jenissei - Samojeden - am unteren Jenissei
3. Ostjak - Samojeden - südlich von diesen
4. Juraken - auf der Halbinsel Jalmal und im
Nordosten des europäischen Rußland.
Die Samojeden waren Fischer (auch Hochseejagd auf Meeresgroßsäuger),Jäger und
nomadische Rentierhalter. Sie sind ein friedliches Volk, daß dem Schamenenkult
huldigt, in Jurten lebt und ihren Starost (Ältesten) wählen. Verstärkt ab 1950
wurden die Samojeden zwangskollektiviert und Maßnahmen zur Seßhaftmachung
getroffen. Dennoch haben sie ihre kulturellen Eigenarten bewahrt.
So wurde also das friedliche Volk der Samojeden zum Vorbild unserer
Ordensgemeinschaft. Ihr einfaches aber erfülltes Nomadenleben nachzueifern und
dennoch unsere Eigenarten zu bewahren unser Ziel.
(Göckchen)